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Ruhige Adventszeit


Ich habe mir vorgenommen, mir diese Adventszeit so richtig schön, gemütlich und langsam zu gestalten. Bereits im November setzte ich mich hin und malte mir genau aus, wie die Vorweihnachtszeit aussehen sollte: was ich tun möchte, was ich nicht tun möchte, damit die Adventszeit genau nach meinem Geschmack abläuft. Das war ein guter Start. Aber so einfach, wie es klingt, war`s dann doch nicht. Mein erklärtes Ziel war, vor allem viel Zeit für meine Familie und auch für mich selber zu haben. Ich wollte mit liebevoller Dekoration für Weihnachtsstimmung sorgen. Einen Weihnachtsmarkt besuchen. Adventskalender selber machen. Für meine Liebsten das passende Geschenk finden. Ich sah mich am Kaminfeuer sitzen und ein Buch lesen. Vor allem wollte ich eines: Stress und Zeitknappheit sollten nicht vorkommen! Zu Beginn lief alles gut. Aber dann spielten Dinge mit rein, die ich nicht bedacht hatte: von links und rechts kamen Anfragen, ob ich und die Kinder nicht hier und dort helfen könnten. Da was backen, dort mithelfen beim Marktstand, hier 2 Stunden mitwirken an der gemeinnützigen Dekoration, nur schnell einen Transport besorgen und dann vielleicht noch rasch bei der Vorbereitung des Anlasses y mithelfen. Nun ist es so, dass ich gerne helfe und unterstütze. Ich rege auch meine Kinder dazu an, an andere zu denken und mal mitzuhelfen. Aber eben nicht nur.


Ich stehe dafür, dass man auch mal Zeit für sich haben darf, ohne, dass man sich rechtfertigen muss dafür.

Auf den Vorwurf: „das ist aber egoistisch“ entgegne ich: nein, finde ich gar nicht. Wenn ich nur tue, was andere von mir erwarten, wird die Adventszeit für mich zum Spiessrutenlauf. Und irgendwann bin ich nur noch froh, dass die Zeit zu Ende ist, weil es so anstrengend ist. Das finde ich schrecklich. Gerade die Adventszeit stelle ich mir als eine Zeit vor, in der alles ruhiger und langsamer läuft als sonst. Wo man mehr Zeit hat füreinander und für sich selber. Wo Genuss sein darf, alle Sinne auf ihre Kosten kommen. Die Adventszeit klingt, riecht und schmeckt anders als die übrigen Monate. Wie herrlich. Das lasse ich mir nicht nehmen. Deshalb heisst das Zauberwort für mich: Abgrenzung. Auch mal Nein sagen, selbst wenn das unangenehm ist. Auch ich kenne das Bedürfnis, es allen recht machen zu wollen, gefallen zu wollen. Aber ich habe realisiert, dass das eine reine Haltungsfrage ist. Eine Denkgewohnheit, die man ablegen kann. Je öfters man das übt, desto leichter fällt es einem. Wichtig dabei ist, dass ich weiss, was ich will und was mir wichtig ist. Ich wünsche euch, dass ihr spürt, was euch gut tut und was euch wichtig ist und das ihr euer Handeln danach richten könnt. Auf eine genussvolle Adventszeit!







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